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Buch, Bücher, am Büchersten – Lesen ist reisen im Kopf

Besondere Erlebnisse bekommen extra viel Platz!

Am Strand, im Bus, abends im Schlafsack oder irgendwann dazwischen: Gerade auf Reisen sind Bücher für uns stete Begleiter. Wenn es dann noch dazu Literatur von Autoren aus den Ländern ist, die wir bereisen, umso besser – eine schöne Art, auch aus einem anderen Blickwinkel das Land kennenzulernen. Diese Bücher haben uns besonders gefallen.


Marschpulver (Rusty Young)
von Stefanie empfohlen
 
„Willkommen, ich bin euer Tour-Guide Thomas.“ Klingt nach einer Begrüßung, die wir auf der Reise oft gehört haben. Doch hier geht es um eine Führung durch das vielleicht skurrilste, gefährlichste & korrupteste Gefängnis der Welt. Die Haftanstalt in Boliviens Hauptstadt La Paz darf man mittlerweile nicht mehr besuchen, aber es gibt ein Buch und das sollte man unbedingt lesen. Es erzählt die wahre Geschichte von Thomas, der wegen versuchtem Drogenschmuggel sitzt und nun versucht in „San Pedro“ zu überleben. Rusty, erst Tourist, dann Thomas‘ Freund, schreibt darüber & hofft, dass die Umstände besser werden. Doch das System bleibt ungerecht: Geld regiert auch die Gefängniswelt. Ich war gefesselt von dieser Geschichte über Korruption, Koks & eine unglaubliche Freundschaft.
 
Das Geräusch der Dinge beim Fallen (Juan Gabriel Vázquez)
von Robert empfohlen
 
Zwar haben wir Kolumbien leider nicht bereist, dennoch habe ich dieses Buch in Südamerika überaus gerne gelesen. Es handelt im Sommer 2009 in Bogotá und beschreibt eindrücklich die Auswirkungen des Drogenhandels unter Pablo Escobar auf eine ganze Generation – eine Thematik, die angesichts des Drogenproblems in den USA und dem Drogenkrieg in Mexiko aktueller denn je erscheint. Der Jura-Professor Antonio Yammara, der Ich-Erzähler, lernt den charismatischen Ricardo Laverde kennen. Die Lebensgeschichte des verschwiegenen ehemaligen Piloten Stück für Stück zu erfahren ist furchtbar spannend. Schön, dass Vázquez dem Leser nicht den Gefallen tut, das Offensichtliche offen zu legen. Durch das offene Ende wird die Botschaft noch lebendiger.
 
Open (Andre Agassi)
von Stefanie empfohlen
 
Früher war er der Raudi auf dem Tennisplatz. Radlerhose, Jeans, lange Haare: So trat er zu einem Match an und schrie auch noch unverschämt rum. Das blieb von Andre haften und sein Wandel. Riesiges Comeback, Glatze, seine so positive Einstellung und die Hochzeit mit Steffi Graf. Sonst wusste ich nicht viel über den Menschen Andre Agassi. Das Buch änderte einiges, sogar ein wenig die Sicht auf den geliebten Tennissport. Denn „Open“ ist weniger ein klassisches Buch über die gelbe Filzkugel, sondern vielmehr eine Art Roman über eine versuchte Selbstverwirklichung, die viele Jahre zum Scheitern verurteilt war. An Andre ist definitiv ein Poet verloren gegangen. Das war, wie ich jetzt weiß, seinem Rebellentum & ewigen Hass auf das Tennis geschuldet. Wer hätte das gedacht.
 
Qualityland (Marc-Uwe Kling)
von Robert empfohlen
 
Wer sich schon bei der Känguru-Trilogie – so wie ich – schlapp gelacht hat, dem wird auch dieses Buch gefallen. Die Reise nach Qualityland ist ganz anders als die in die anderen Länder. Marc-Uwe Kling nimmt einen mit gewohnter Tonalität mit in eine Zukunft, wie sie teilweise heute schon ist, eigentlich nicht sein sollte und hoffentlich so nie sein wird. Der Protagonist Peter Arbeitsloser ist Maschinenverschrotter und erlebt einen Wahlkampf, in dem eine Maschine Präsident werden soll. Klingt abgedreht ist aber viel tagesaktueller, normaler und unterhaltsamer als man vielleicht meint. Am Ende fragt man sich, genauso wie der englische Philisoph Bertrand Russell: „Die Frage heute ist, wie man die Menschheit überreden kann, in ihr eigenes Überleben einzuwilligen.“

Indochina – wo die Menschen herzlich lachen

Besondere Erlebnisse bekommen extra viel Platz!

Wunderschöne Natur, andersartiges Essen, faszinierende Architektur, Pagoden und Tempel. Auf Reisen gibt es viel zu sehen, doch nichts prägt mehr als das Hineinschlüpfen in neue Kulturen und der Kontakt mit den Menschen. Sprachbarrieren machen es manchmal etwas schwer, andere Sitten und Gewohnheiten erscheinen einem zunächst komisch, doch wenn man die Einheimischen wirklich kennenlernt, dann ergeben sich wunderbare Begegnungen. Und ein herzerwärmendes Lächeln ist einem gewiss.


No, no, pah, pfui! Beleidigtes Abrauschen eines Tuk-Tuk-Fahrers, als er gehört hat, was wir für die Fahrt zum Hotel zahlen wollen. Zieht ein Gesicht als hätten wir gerade ganz übel über seine Ehefrau geschimpft. Das gleiche Spiel beim Handeln auf den Märkten. Unverständnis auf der anderen Seite, Abwenden mit verärgerter Miene. Und das Hotelpersonal erst. Macht uns verantwortlich, wenn der Tuk-Tuk-Fahrer nicht am vereinbarten Ort erscheint, lässt uns quasi im Regen stehen, ist eher mundfaul und macht auch gelegentlich einen genervten Eindruck. Die Menschen wollen nicht so recht auf unsere Wünsche eingehen, wir bekommen da nur ein abgehaktes „It´s up to you“ zu hören, was so viel heißt wie „I have no choice“… Aber liegt das vielleicht an uns? Handeln wir zu unverschämt? Erwarten wir zu viel? Verstehen sie uns manchmal schlichtweg einfach nicht? Sind sie unsicher uns Touristen gegenüber oder haben sie einfach keinen Bock auf Fremde?

Konflikt der Kulturen?

Wir wissen es nicht so recht. Eins ist aber sicher: Das gilt vor allem für die Menschen an sehr touristischen Orten. Dort, wo sich viele Besucher aufführen wie die letzten Deppen, wo viel Geld zu holen ist, ausländische Gäste mit Geld um sich werfen und denken, sie sind Welteroberer. Da besteht einfach ein Konflikt, ein Missverhältnis. Kein Wunder, dass sich die Einheimischen denken: „Hey, die haben’s doch dicke, die sollen ruhig mal herrücken mit ihrem Geld.“ Das ist die eine Seite der Medaille.

Ein natürliches, offenes Lächeln und das Herz geht auf

Wir haben zum Glück auch die andere Seite kennengelernt – und die überwiegt. Denn kaum haben wir uns von Touristenattraktionen entfernt, kaum sind wir auf’s Land gefahren, da haben uns die Leute offen und herzlich in Empfang genommen. Manchmal noch etwas schüchtern, ja sogar ruppig und laut, doch schon bald fiel die Unsicherheit ab und wir haben viele unglaublich nette Bekanntschaften gemacht. Egal ob Kinder, junge Mamas, auf dem Feld arbeitende Männer, die Omas mit den Babys auf dem Arm, der Getränkeverkäufer an der Ecke oder die Damen an der Rezeption unserer Unterkunft. Egal ob auf dem Radl rund um Battambang, im Mekong Delta oder in Da Lat, wir wurden angelächelt, von Weitem begrüßt, aus jedem Winkel der Häuser und Gärten wurde uns zugerufen und gewunken. Jeder Einzelne wollte uns helfen, nahm sich Zeit für uns, war zuvorkommend und am Ende auch ein wenig stolz, dass er Kontakt mit diesen fremdartigen Europäern hatte. Verstohlen sahen sie uns nach, waren happy, warfen uns noch einen letzten netten Blick hinterher und wollten uns gar nicht gehen lassen. Wenn wir wiederkamen, war die Freude groß und sie zeigten Interesse: Wo kommt ihr her? Wie kann ich euch helfen? Wie findet ihr unser Land?

Wie du mir, so ich dir

Am Ende kommt es sicher darauf an, wie man selbst in den Wald ruft. Denn genau so kommt es wieder raus. Selbst ein kleines Lächeln zeigen, dankbar sein für die Hilfe, dem Gegenüber auf Augenhöhe begegnen und Interesse zeigen. Egal wo jemand her kommt oder wer er ist. Und vielleicht einfach zufrieden sein mit dem, was man vor Ort bekommt, die Kultur annehmen und sich darauf einlassen. Dann hat man am Ende auch die Chance mit den Einheimischen zu feiern – so wie wir in Kampong Chhnang – ausgelassen zu tanzen, gemeinsam zu trinken, ausgiebig zu lachen und in das private Umfeld der so wunderbaren Menschen in Thailand, Kambodscha und Vietnam einzutauchen. Denn dann ist man nicht unerwünschter Tourist, sondern Freund.

Doubtful Sound – ursprüngliche Wildnis & der kraftvolle Moment der Stille

Besondere Erlebnisse bekommen extra viel Platz!

Der Milford Sound (eigentlich ein Fjord) ist wohl die größte und bekannteste Touristenattraktion Neuseelands. Nur Wenige machen sich auf zum rund 150 Kilometer weiter südlich gelegenen Doubtful Sound. Der ist nicht nur zehn Mal größer, sondern auch ruhiger und spektakulärer. Auf dem zweitägigen Overnight-Cruise im Doubtful Sound konnten wir in das Naturspektakel eintauchen und dieses Erlebnis wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.


„Quite unbelievable.“ So heißt es auf der Werbebroschüre eines Unternehmens (von vielen), das Bootstouren auf dem weltbekannten Milford Sound anbietet. Unglaublich soll aber auch die Anzahl der Touristen sein, die Tag für Tag den Milford Sound besuchen. Uns gefällt da der äquivalente Werbespruch für den Doubtful Sound besser: „Quiet. Unbelieveable.“ Und auf dem Overnight-Cruise im Doubtful Sound haben wir dann auch erfahren, wie eindrucksvoll diese Ruhe inmitten der Natur ist.

Bungee-Jumping? Skydiving? Der Moment der Stille ist noch viel lebendiger!

Der „Fiordland Navigator“ hat sich seinen Weg bis ans Ende des „Hall Arm“, einem Seitenarm des Doubtful Sound, gebahnt. Es ist 6:30 Uhr morgens, die Motoren des Schiffes sind abgestellt. Auf Anweisung des Captain haben die rund 60 Passagiere das Reden eingestellt. Keiner zückt mehr reflexartig seine Kamera oder sein Smartphone. Einfach an Deck stehen oder sitzen und langsam in die beeindruckende Ruhe der Natur eintauchen. Einatmen. Ausatmen. Mal die Augen schließen und mal den Blick schweifen lassen. Und da hört man das entfernte, aber stete Geräusch der Wasserfälle, die sich hier zuhauf gen Meer stürzen. Erst jetzt nimmt man auch das Zwitschern der verschiedenen Vogelarten war. Die wenigen Wolken ziehen langsam über die dramatisch ansteigenden Berge, die sich im ruhigen Wasser spiegeln, hinweg. Wie schön! Kurz darauf geht die Sonne über den Bergspitzen auf und die ersten Sonnenstrahlen des Tages kitzeln das Gesicht. In diesem „Moment der Stille“ begreift man, welch klitzekleiner Teil ein einzelner Mensch in dieser wundervollen Welt ist. Die Natur, die Pflanzen, das Wasser, die Berge, die Tiere – dieses Zusammenspiel ist so erhaben, dass man sich in demütiger Ehrfurcht freut, selbst auch ein kleiner Teil davon zu sein. Selten haben wir uns lebendiger gefühlt als in diesem magischen Moment. Da braucht es gar keine Adrenalin-Abenteuer à la Bungee-Jumping oder Skydiving.

Seebären, Pinguine, Delphine und Wale: Tierschauspiele in freier Wildbahn

Noch immer emotional berührt wollen wir uns erstmal setzen, doch da ertönt wieder die Stimme des Captain: „We do have a group of Dolphins right next to our boat.“ Und tatsächlich schwimmen gleich fünf Delphine direkt vor dem Schiff her und haben Spaß in den Wellen, die der Fiordland Navigator erzeugt. Seitlich, rücklings oder ganz normal mit der Rückenflosse nach oben – die Delphine zeigen uns ihr gesamtes Sortiment an verschiedenen Sprüngen aus dem Wasser. Am Abend zuvor bekamen wir am Eingang zum Doubtful Sound ein noch größeres Tierschauspiel zu Gesicht: Eine Gruppe von sechs Walen hielt sich seit ein, zwei Tagen hier auf. Diese riesigen Lebewesen und ihre eleganten Bewegungen im Wasser sind ein majestätischer Anblick. Da konnten ungerechterweise die seltenen Dickschnabelpinguine sowie die Seebären nicht ganz mithalten.

Das Herzstück des UNESCO Weltnaturerbes „Te Wahipounamu“

Das war aber noch nicht alles:

  • Wir hatten in einem der regenreichsten Gebieten der Erde (hier regnet es normalerweise 200 Tage im Jahr und das ordentlich: 5.300 Liter pro Quadratmeter) wunderschönes Wetter. Einziger Nachteil: Dadurch sind die Wasserfälle weniger zahlreich und spektakulär.
  • Die sehr ursprüngliche und unschlagbar unberührte Natur rund um den Doubtful Sound beeindruckt vor allem durch ihre (Lebens)Geschichte, die zurückreicht bis zum Urkontinent Gondwana.
  • Schon allein der Lake Manapouri, den man auf dem Weg zum Doubtful Sound überqueren muss, ist wunderschön – und die meisten Touristen, die „nur“ zum Milford Sound fahren, kommen hier gar nicht vorbei.
  • Technikfreunde kommen spätestens beim Manapouri Kraftwerk auf ihre Kosten (ein sehr beeindruckendes Kavernenkraftwerk) oder bei der Geschichte über den Bau der teuersten Straße Neuseelands, die über den Wilmot Pass zur Deep Cove führt.

Der Overnight Cruise im Doubtful Sound ist eine Wucht – man erlebt die Essenz Neuseelands. Das, was dieses so abwechslungsreiche Land ausmacht, wird einem offenbart. Hier versteht man, wieso das Fiordland das Herzstück des von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannten Gebietes „Te Wahipounamu“ ist.

Wharariki Beach – Strand-Spektakel bei Ebbe und Umweg

Besondere Erlebnisse bekommen extra viel Platz!

Unmöglich, dachten wir. Nach traumhaften Tagen in den Marlborough Sounds und dem Abel Tasman Nationalpark hätten wir nicht geglaubt, dass das große Finale des Nordens der Südinsel erst noch kommt. Der Wharariki Beach – der schönste Strand, den wir in Neuseeland erlebt haben – hat uns eines Besseren belehrt.


Die meisten Touristen schaffen es (wenn überhaupt) am nördlichsten Zipfel der Südinsel nur bis zum Farewell Spit. Das eigentliche Highlight ist aber der Wharariki Beach, etwa weitere 15 Minuten Schotterstraße und zusätzlich mindestens 20 Minuten Fußweg entfernt (je nach Route, dazu gleich mehr). Positiver Nebeneffekt: Den asiatischen „Fotografier-Monstern“ begegnet man hier kaum – zum Glück liegt dieser Strand eben nicht auf der klassischen Touristenroute.
 
Mehr als nur schöner Sand und klares Wasser
 
Keine Hotels, keine Handtuchverkäufer, keine Boote. Einfach nur ein pures Naturerlebnis an der Tasmanischen See. Am besten kommt man bei Ebbe hierher. So kann man den gesamten Strand entlanglaufen und seine Weite und Vielseitigkeit genießen. Alles ist dann riesengroß, die Höhlen und Tunnel aus Felsgestein lassen sich zu Fuß erkunden und die vorgelagerten Archway Islands (riesige Felsbögen) wirken noch spektakulärer. Der absolute Sensationsanblick bietet sich einem, wenn man vom Ende der Straße (hier gibt es noch ein kleines, super nettes Café und einen Campingplatz) nicht – wie die meisten Leute – den direkten Weg zum Strand wählt (20 Min), sondern den Umweg linksrum über das Farmland der Wharariki Hills nimmt. Über wunderschöne grüne Wiesen, vorbei an unzähligen Schafen und zwei Seen (Dune und Nikau Lake), nähert man sich dem Strand von hinten. Und das Allerbeste: kaum eine Menschenseele.
 
Wohin nur mit den Glücksgefühlen?
 
Für den Umweg wird man mit einem bezaubernden Anblick belohnt, geradezu erschlagen: „Wow!“ Vor überwältigender Freude mussten wir einfach loslaufen. Hochhüpfen, um ein bisschen von der Glücks-Energie loszuwerden, die durch die Euphorie freigesetzt wurde. Das klingt jetzt ein wenig übertrieben. Aber der Moment war eben auch übertrieben schön. So einen Traumstrand hat man selten fast für sich alleine. Ein paar Fotos und Minuten des Durchatmens später, schlendern wir den langen Strand weiter, es gibt noch einiges zu entdecken:
  • Den kleinen bewachsenen und besandeten Berg (rechts vom Strand) erklimmen und sich die Landschaft von oben anschauen (am schönsten bei Abendsonne).
  • Die Höhlen erkunden und Bekanntschaft mit Robben machen; aber auch gefasst darauf sein, dass sie im dunklen angsteinflössende Geräusche machen können 🙂
  • Über die malerischen Sanddünen wieder zurückgehen, sich nochmal umdrehen und freuen, dass man nicht mit den anderen Menschen hier vorne zum Strand gegangen ist.

Wir sind froh, dass wir hier eine Nacht auf dem Campingplatz geschlafen und somit genug Zeit hatten, die Umgebung zu erkunden. Und wir hatten auch noch großes Wetter-Glück. So, wie wir verschont blieben von Menschenmassen, hat es auch der Wettergott gut gemeint mit uns, denn für gewöhnlich weht hier ein richtig rauer Wind. Kein Hauch, kein Lüftchen, dafür umso mehr Sonnenstrahlen und so haben sich die Felsformationen auch noch im Meer gespiegelt.

Garage Project – Hopfen und Malz, statt Benzin und Diesel

Besondere Erlebnisse bekommen extra viel Platz!

Was ist eigentlich dein Lieblingsgetränk? Mmh… ein kühles, gutes Bier steht schon ganz oben auf der Liste. In den verschiedenen Ländern konnten wir schon viele Biere probieren – einige Gute, bei manchen war aber Hopfen und Malz verloren. Klar ist: Auch am anderen Ende der Welt gehört für uns ein „Feierabend-Bier“ (ganz ohne Feierabend) hier und da irgendwie dazu. In der Aro Street in Wellington, ganz im Süden von Neuseelands Nordinsel, ist die kleine Brauerei „Garage Project“ zuhause. Warum uns unsere Neuentdeckung noch lange im Gedächtnis bleiben wird?


Der Name ist Programm. Im angesagten Stadtviertel „Aro Valley“ stehen hinter einer ehemaligen Tankstelle in einer von zwei Garagen große silberne Braukessel. In der anderen wird frisch gezapftes Bier ausgeschenkt. Die Tore und Wände sind mit Graffitis dekoriert. Dort, wo früher mal die Zapfsäulen waren, stehen nun zwei große Barbecue-Grills. Man ist umgeben von einem angenehmen Start-Up-Flair: Ein paar Jungs brauen in einer Garage Bier und erobern die Welt.

Brauerei statt Tankstelle: neuer Trend, der Umwelt zuliebe?

Ein Stück weit ist ihnen das auch gelungen. Mit viel Liebe zum Detail, Kreativität und dem Mut, etwas einfach ein bisschen anders zu machen. Die Einheimischen kommen vorbei und lassen ihre mitgebrachten Flaschen wieder neu auffüllen (schön umweltfreundlich – ganz anders als die Tankstelle zuvor) und die Touristen probieren sich durch das Biersortiment und shoppen im Souvenirladen (T-Shirts, Plakate, Gläser, Baby-Artikel, …). Touristen? Shop? Ja! Mittlerweile hat die Brauerei scheinbar einige Fans und auch der Reiseführer Lonely Planet empfiehlt „Garage Project“ als besonderen Tipp, wenn man die Stadt Wellington besucht.

Schlicht und stilvoll, schwarz auf weiß: BEER!

Noch bevor wir das alles wussten, fiel uns in einem Supermarkt in der Nähe von Auckland eine ganz weiße Dose ins Auge, auf der in schwarzer Schreibmaschinen-Schrift nur „BEER“ stand. Am Abend stellten wir dann erfreut fest, dass nicht nur die Optik erfrischend anders ist, sondern das Bier auch noch richtig gut schmeckt. Nur wenige Minuten nach dem Blick auf die Rückseite der Dose und einer charmanten Selbstbeschreibung der Brauerei, war unser Besuch beim „Garage Project“ beschlossene Sache.

„La Calavera Catrina“ oder lieber doch ein „Garagista“?

 Vor Ort gefällt uns die entspannte Atmosphäre und wir probieren Biere, die „Garagista“, „Spezial K“, „Los Lobos“ und „La Calavera Catrina“ heißen. Ebenfalls im Angebot wären „Day of the Dead“, „Cereal Milk Strout“, „Great All Whites“ und „White Mischief“ gewesen. Zum Glück haben die Biere nicht nur witzige Namen, sie sind auch sehr lecker – hier sollte für jeden Bierliebhaber etwas dabei sein. Ob es wohl auch einen Lieferdienst bis nach Deutschland gibt? Das „Garage Project“ ist vorerst unsere Lieblingsbrauerei – und das soll schon was heißen für jemanden, der aus Bayern kommt.

Almuerzo – Südamerika geht durch den Magen

Besondere Erlebnisse bekommen extra viel Platz!

Cook it, peal it or leave it! Dieser weise Satz aus dem Reise-Vokabular in ferne Länder ist durchaus bekannt und sollte auch in Südamerika beherzigt werden. Doch das fällt ganz schön schwer. Man ist nur so umgeben von frischen Früchten, Gemüse und allerlei ausgefallenen Speisen, die man unbedingt mal probieren möchte.


Riecht ja alles so köstlich, anders, aromatisch und eben völlig unbekannt. Nichts wie hin und rein damit, sagt die eigene Nase. An jeder Ecke, in jedem noch so kleinen Dorf, wird auf der Straße Essen und Trinken verkauft. Also nicht dieses „hipster-crazy-coole“ Streetfood, das in den heimischen Gefilden so boomt. Nicht der vegane Natur-Burger mit roter Beete, Hummus und Sellerie. Nein, hier geht es um wahres Essen von der Straße. Heiß, fettig, stinkend, laut, schmutzig, ungeordnet und billig. Der Stand in schäbigem Zustand, davor eine chaotische Menschenhorde und daneben hundert stinkende Autos auf der staubigen Straße. Lautes Gebrüll der kleinen dicken Frauen, die auf dem Boden sitzen und ihre Jugos, Salteños und Empanadas verkaufen wollen.

Wo zum Henker ist das Gemüse von den Märkten hin???

Apropos dick: Die Südamerikaner nehmen tonnenweise Zucker zu sich. Das sieht man ihnen auch an. Neben den vielen leckeren, exotischen Früchten wie Lucuma, Passionsfrucht, Ananas, Papaya, Cherimoya uvm. süßen sie alles auf Teufel komm raus. Nicht nur wegen des vielen Zuckers ist das Essen ungesund. Die typische Mahlzeit besteht aus einem riesigen Fleischberg und als Beilage Pommes PLUS Reis. Ganz genau, es gibt auf jeden Fall immer Kartoffeln UND Reis (und noch zwei Blätter Salat, mehr Gemüse hat auf dem Teller nicht Platz). Die Fleischsorten reichen von Huhn über Alpaca, Lama und Meerschweinchen.

Höhenkrankheit mit sechs Buchstaben: KAFFEE

Der Südamerikaner an sich isst mittags seine Hauptmahlzeit. Und zwar riesige Portionen, weil der Magen bereits ab 11 Uhr knurrt. Denn das Frühstück steht nicht gerade hoch im Kurs. Kein Wunder bei diesem schlechten Kaffee. Ja, ihr habt richtig gelesen: schlechter Kaffee. Und das in Ländern, die den besten Kaffee der Welt exportieren. Bolivianer, Peruanier, Chilenen – sie legen alle keinen Wert auf die Kaffeekultur und begnügen sich mit der Instant-Variante. Da wird man gerne mal zum Teetrinker. Schadet auch nicht, denn in den Anden gibt es einen ganz besonderen Tee, der helfen soll, sich an die Höhe zu gewöhnen. Ganz nebenbei schmeckt der Coca-Tee sehr gut. Vor allem in Peru und Bolivien, wo man sich oftmals über 3.000 Meter Höhe befindet, zählt Coca quasi zu den Grundnahrungsmitteln. Egal ob als Blätter in den Backen (soll angeblich gut gegen Karies sein), Tee oder Bonbons.

Ankunft auf „Avocado-Wolke-Sieben“

So ungewohnt auch alles war, wir haben fast täglich kulinarische Besonderheiten getestet und auch liebgewonnen. Neben den vielen leckeren Früchten, den abertausenden Avocados (überall wachsen Avocado-Bäume) und den vielseitigen Quinoa-Gerichten, gibt es in jedem Land ganz unterschiedliche Spezialitäten … (Weiter geht’s unten nach den Bildern.)

Ecuador:

Besonders in Erinnerung bleibt hier eine Art Kartoffel. Auch in der Heimat gibt es das Wurzelgemüse „Juka“ zu kaufen, doch nur wenige wissen etwas damit anzufangen. Schade, denn Juka ist eine leckere Beilage. Egal ob als Pommes, gekocht, als Brei oder Tasche mit Käse gefüllt, Juka schmeckt genial und ist super leicht zu verarbeiten. Wir werden es in der Heimat sicher öfter in unsere Gerichte mit einbauen.

Peru:

Peru ist im Grunde der „Food-Heaven“. Restaurants gewinnen Jahr für Jahr Gourmet-Preise und die vielen Einflüsse anderer Länder und Kulturen lassen den Gaumen geschmacklich explodieren – die Vielfalt ist atemberaubend. Über die besonders vielen Kartoffel- und Maissorten bekommt man kaum einen Überblick. Auch die Menge an Gewürzen raubt einem den Atem. „Spicy“ ist fast alles und in der Kombination mit Limette und Zwiebeln werden die Speisen zu einem Genuss. Peru ist die klare Nummer eins in Sachen Essen. Vor allem wegen Ceviche, Lomo Saltado, Casas und Tacu-Tacu. Und wie isst der Peruaner so? Er mischt alles auf dem Teller zusammen. Am Ende ist es eine Mischung aus spicy, salty, sweety, limy und crunchy – das solltet ihr unbedingt mal ausprobieren. Sagenhaft!

Eine unschlagbare Getränke-Trilogie

Auch bei der Auswahl an Getränken lassen sich die Peruaner nicht lumpen. Sie haben das beste Bier Südamerikas: das Cusquena (ganz nebenbei war es auch noch die schönste Flasche). Und das Nationalgetränk Pisco Sour ist weltmeisterlich. Ein Drink aus Pisco, Limette, Zucker und Eiweiß – den besten gab es in der Stadt Arequipa. Die fantastische Getränke-Trilogie wurde durch die gelbe Inka-Cola vervollständigt. Auch die Einheimischen lieben dieses Getränke, obwohl oder eher weil sie nur aus dem Hauptnahrungsmittel der Südamerikaner besteht: Zucker.

Bolivien:

Schlagartig wir man entzaubert. Vorbei der Essenstraum aus Peru. Bolivien lässt sich kulinarisch leicht zusammenfassen: ein Menü aus Quinoa-Suppe, Fleisch mit Reis und Pommes und zu guter Letzt ein paar Früchte. Hört sich im ersten Moment soweit okay an. Ist es aber nicht wirklich, wenn dies täglich auf dem Esstisch steht. Und Vorsicht vor dem Pisco Sour! Wir waren so verliebt in dieses Getränk – doch Hände weg davon in Bolivien. Der große Vorteil der bolivianischen Nahrungsreise: Es war richtig billig.

Chile:

Die Chilenen sind halt doch Genießer. Raus aus Bolivien, rein ins Fleisch- und Weinland Chile. Gute Qualität hat auch seinen Preis, aber die vielen guten Fleisch- und Wurstwaren und die vielen schmackhaften Weine sind einfach ein Gaumenschmaus. Kein Wunder, dass die Abende im Garten beim Barbecue mit der ganzen Familie gerne mal länger dauern. Besonders die Rotwein-Sorte Carmenere hat es uns angetan – bei einem so guten Glas Wein kann man schon mal die Zeit vergessen.

In diesem Sinne: Viva, Prost, Cheers und bis bald!

Clásico Paceño – Fußball-Stadtderby in La Paz

Besondere Erlebnisse bekommen extra viel Platz!

„Tigres! Tigres! Tigres!“ Das Anfeuern hat nichts geholfen, unser Team hat verloren. Dennoch war es ein unvergessliches Erlebnis, beim Stadtderby in La Paz mit Haut und Haar dabei gewesen zu sein – in einem der außergewöhnlichsten Fußballstadien der Welt.


Das Spielfeld im „Estadio Hernandes Siles“ liegt auf einer Höhe von 3.637 Metern und ist so eines der höchstgelegenen Stadien der Welt. Daran beißen sich regelmäßig die großen Stars aus Brasilien, Argentinien und Chile die Zähne aus, wenn sie hier zu Gast sind und gegen Bolivien antreten müssen. 

Kopfschmerzen, Übelkeit und Atemnot? Wir sind fitter als Messi!

Warum das Stadion in La Paz so berüchtigt ist? Die Antwort gibt’s hier: Höhenkick in Bolivien. Weitere Infos zum Stadion gefällig? Hier entlang. Nicht nur das Stadion ist besonders, sondern auch das Stadtderby in La Paz zwischen „The Strongest“ und „Bolivar“. Der „Clásico Paceño“ ist das älteste und bekannteste Derby in Boliven und eine der größten Rivalitäten in ganz Südamerika. Wir haben uns auf die Seite der gold-schwarzen Tiger geschlagen, unter anderem wegen des unschlagbaren Vereinsnamen … wir wollten eben auch mal die Stärksten sein. Mit Trikots eingekleidet, Vereinsfarben auf den Wangen und voller Enthusiasmus gingen wir ins Spiel. Am Ende stand’s aber leider 2:1 für Bolivar. Was bleibt ist die Erkenntnis, dass wir nach über 90 Minuten singen, klatschen, hüpfen, jubeln und trauern kein bisschen müde waren. Keine Ahnung, was dieser Messi immer hat, dass er hier in der Höhe nicht laufen kann (oder will) … 😉

Salkantay Trek – der abwechslungsreiche Weg nach Machu Picchu

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Machu Picchu muss man gesehen haben, wenn man Peru bereist – keine Frage! Aber gerade auch auf dem Weg dorthin über den Salkantay Trek in fünf Tagen warten wunderbare Erlebnisse (sehr gute Alternative zum Inka Trail). Besonders beeindruckend sind die vielen verschiedenen Facetten – sowohl Natur und Klima betreffend als auch die Schlafplätze.


Facettenreichtum: Arktisch kalt & tropisch heiß

Am Fuße des Humantay Mountain am Humantay See auf 4.200m fühlt man sich wie im Paradies. Farbenprächtiger kann ein Fleckchen Erde kaum sein. Beim Blick auf den mächtigen Nevado Salkantay („Wilder Berg“, 6.264m) verschlägt es einem regelrecht die Sprache. Und wie es in den Bergen so ist, bekommt man das schnell wechselnde Wetter zu spüren: Am Salkantay Pass (4.630m) bleibt uns leider der Blick auf den Gipfel verwehrt und wir kommen im Gegenzug in den Genuss eines heftigen Schneeschauers. Auf dem steilen Abstieg verwandelt sich der Schnee in Regen und wir haben zügig eine Höhe von 2.900m erreicht. Genauso schnell wechselt auch das Klima. Die beinahe tropische Vegetation erstrahlt in sattem Grün, es wird warm und feucht – und die Mosquitos freuen sich über unsere Ankunft im Regenwald. Auf wunderschönen Trails, umgeben von einer unendlichen Pflanzenvielfalt, absolviert man weitere anstrengende Auf- und Abstiege auf den letzten Etappen bis Aguas Calientes, den Ausgangspunkt für den letzten Tag nach Machu Picchu.

Nach Tagen geprägt von Hitze, eisiger Kälte in der Höhe, tropischen Temperaturen im Dschungel, Regenschauern, langen Etappen mit sehr wenig Schlaf, gigantischen Natur- und Kulturerlebnissen ist man „nur noch“ gut 2.000 Stufen vom Ziel Machu Picchu entfernt. Doch den Besuch in Machu Picchu muss man sich erst erarbeiten. Um fünf Uhr morgens steigen gefühlt 1.000 Menschen hintereinander, mit Stirnlampen bewaffnet, die unzähligen Treppen hinauf. Das UNESCO Weltkulturerbe und gleichzeitig eines der „neuen sieben Weltwunder“ ist heiß begehrt. Neben den „Fußgängern“ werden auch massig Touristen mit Bussen zum Eingang gekarrt. Das mag zwar negativ klingen, aber umso begeisterter waren wir von der Ruinenstadt selbst, die hat uns echt umgehauen. Viel Geschichte und interessante Architektur eingebettet in eine traumhafte Berglandschaft! Und da man ja noch nicht genug gelaufen ist, wartet noch eine letzte große Herausforderung: der Gipfel des Machu Picchu Mountain mit weiteren tausenden Stufen! Der Weg ist hart, doch die Aussicht auf Machu Picchu von ganz oben lässt die Anstrengung vergessen.

Nach jeder Tagesetappe sollte man sich auf jeden Fall stets richtig gut erholen. Deshalb soll an dieser Stelle unbedingt der Traumschlafplatz der gesamten Tour erwähnt werden: die Sky Lodge am Fuße des Salkantay auf 4.000m. Mit einem Rundum-Fensterblick kann man die ganze Nacht Sterne schauen und sich von den schneebedeckten Gipfeln des Humantay und Salkantay anscheinen lassen.
Bester Schlafplatz ever!

Izhcayluma – Batterien aufladen in Vilcabamba

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Auf Reisen muss man sich ja auch mal Auszeiten nehmen, wieder zu Kräften kommen, Erlebtes verarbeiten, einen Gang zurückschalten und einfach mal die Seele baumeln lassen.


Dafür gibt es in Ecuador wohl keinen besseren Ort als Izhcayluma oberhalb von Vilcabamba – auch „Tal der Hundertjährigen“ genannt. Wir wissen nun, warum: Das Leben läuft hier anders und von Hektik und Stress weit und breit keine Spur. Hier könnte man durchaus seinen Lebensabend verbringen und hundert Jahre alt werden. Vielleicht auch Teil unseres #100-Mottos? Wer weiß …

Wir haben in der Hosteria Izhcayluma vier Tage verbracht (und wir hätten es gut und gerne noch viel länger dort ausgehalten). In den Hängematten, auf dem gesamten Gelände verteilt, entspannt man unfassbar gut mit genialem Blick auf die Berge. Bevor man es sich dort bequem macht, kann man früh morgens an einer Yoga-Stunde teilnehmen (gratis!) und danach das leckere Frühstücksbüffet genießen. Beides natürlich mit wunderbarem Blick (man sagt, dies sei das Yogastudio mit der besten Aussicht in ganz Ecuador und das scheint definitiv zu stimmen). Und am Pool, eingebettet in eine traumhafte Grünanlage, lässt es sich durchaus auch aushalten 😉

Eigenes Trail-System und Hausberg Mandango

Irgendwann will man sich dann doch auch ein bisschen bewegen – auch daran hat die Hosteria gedacht und ein ganz eigenes Trail-System rund um den Ort ausgearbeitet. Besonders gefallen hat uns die Tour auf den Hausberg „Mandango“ – weil wir zum einen immer gerne den Hausberg besteigen, zum anderen könnt ihr mal raten was man hier wieder hat? Genau! Einen sagenhaften Blick über das gesamte Tal.

Und das Beste zum Schluss: Der Aufenthalt dort ist sogar was für den kleinen Geldbeutel – ein wahres Schnäppchen mit vielen tollen Angeboten und am Ende wieder voll aufgeladenen Batterien!

Göta-Kanal – radln durch Südschweden entlang am blauen Band

Besondere Erlebnisse bekommen extra viel Platz!
 
Aus Italien weiß man: besser außerhalb der Ferienzeit dorthin reisen. Das ist definitiv auch in Südschweden ratsam. Mehr durch Zufall kamen wir zu unserer Radl-Tour am Göta-Kanal kurz vor den schwedischen Sommerferien – unser Glück, denn wir hatten den ganzen Weg für uns alleine.

Normalerweise wird es auf der „bekanntesten und meist besuchten Touristenattraktion Schwedens“ sehr, sehr eng. Wir wussten’s nicht und erlebten eine super schöne Tour am sogenannten „Treidelweg“ – wie schon erwähnt: ohne eine Menschenseele zu treffen. Wisst ihr eigentlich, was es mit dem Göta-Kanal auf sich hat? Hier ein paar Infos zur Geschichte und Funktion des Göta-Kanals.
 
Nun zur Tour an sich:
  • eignet sich super für einen halben Tag
  • insgesamt gut 40km lang (einfach 20km)
  • ohne Autoverkehr, wunderschön am Kanal gelegen, von einer Schleuse zur nächsten, nur begleitet von den Boten und Schiffen, vorbei an typischen schwedischen Häusern und traumhafter Natur
  • Start in Borensberg: super Räder kann man sich hier ausleihen
  • Radln entlang des Kanals bis Berg
  • Freundschaft schließen mit den Schafen am Wegesrand und den Kapitänen der netten, kleinen Boote
  • in Berg Kaffee trinken und Karottenkuchen essen und sich die Technik an den Schleusen genau anschauen (miterleben, wie ein Boot weitergeführt wird: in Berg sind die Abstände besonders gering)
  • nach der Stärkung zurück nach Borensberg

Und bei der Kulisse und diesem schönen Weg macht es nichts, dass man auch mal ordentlich gegen den Wind treten muss 🙂

Uttakleiv Beach – der beste Ort für einen Sonnenuntergang ohne Sonnenuntergang

Besondere Erlebnisse bekommen extra viel Platz!

Es gibt keinen schöneren Ort, um den Sonnenuntergang einer nicht untergehenden Sonne zu erleben!


Da sind wir immer noch auf den norwegischen Inseln. Die haben’s uns angetan – nach den Vesteralen kommen die Lofoten. Um uns herum nur Berge, Meer, wieder Berge, wieder Meer. Ein Ausblick schöner als der andere. Und dann fährt man bei Leknes (Insel Vestvagoya) durch ein kleines enges Tunnel ohne Beleuchtung (wie so viele in Norwegen) und am Ende empfängt uns einer der schönsten Strände der Welt (sagt auch das Times Magazine). Was ihn so besonders macht, den Strand von Uttakleiv?
Auf uns wartet eine kleine Campingwiese direkt am Strand, auf der sich Zeltler, Camper und Schafe die Hand reichen. Wir ahnen schon, wie es mit der Sonne weitergeht, denn sie steht jetzt abends direkt über der Bucht und scheint auf das unendliche Meer, die grünen Wiesen und die atemberaubenden Berge, die direkt an den Strand anschließen.

Tipps für die beste Abendgestaltung:

  • 20 Uhr mit Bierchen und Vikingerspiel den Strand für sich alleine haben (fotografieren nicht vergessen!)
  • ca. 22 Uhr: merken, dass man Hunger hat, im Bus kochen und dem Schauspiel der Sonne direkt von dort weiter zusehen
  • ca. 23.30 Uhr (für alle, die es nicht wissen: es ist immer noch hell, einen Tag nach der Midsommar-Nacht): nochmal mit der Kamera und einem Glas Wein zum Strand (bei uns gab’s Schnaps, denn es war ordentlich kalt) und der Sonne zuschauen, wie sie über dem Meer langsam untergeht, aber eben nicht ins Wasser taucht, sondern um 0.30 Uhr gaaaaaanz langsam wieder nach oben steigt. Der Anblick ist unfassbar schön!

Wer’s gerne sportlich mag, kann am nächsten morgen eine der besten Lauf-Strecken testen: Ein ca. 8km langer Weg (hin und zurück) führt am Berg entlang von unserer Bucht zur nächsten. Die Kulisse ist mega schön und außer den Schafen kam sonst keine Menschenseele auf diese Idee. Alternativ bearbeitet man die genialen Bilder des Vorabends und genießt nochmals den magischen Moment!

Dronningruta – die wohl schönste Wandertour Norwegens

Besondere Erlebnisse bekommen extra viel Platz!

Den Anfang macht der Rundwanderweg „Dronningruta“ auf den Vesterålen im Norden Norwegens, von dem wir einfach hellauf begeistert waren. Warum uns die Tour so gut gefallen hat, erfahrt ihr hier:


Das Dronningruta-ABC:

  • Wandertour auf den Vesterålen in Nord-Norwegen, vom kleinen Fischerörtchen Nyksund nach Stø – und wieder zurück
  • zu deutsch: Königinnen-Route, da Königin Sonja diese Tour 1994 selbst gewandert ist
  • „Oppmyre Camping AS“: das beste Basecamp für diese Tour (ca. 10 Km entfernt)
  • Dauer: 5 bis 8 Stunden (offizielle Angabe), wir haben 6 Stunden gebraucht
  • Steiler Aufstieg zu Beginn, gefolgt von einem Höhenweg am Kamm oberhalb des Meers
  • Abstieg hinunter zum Fischerdorf Stø, danach wieder zurück auf einem Pfad entlang der Küste
  • Details sowie eine genaue Beschreibung findet ihr HIER oder HIER

Die Dronningruta auf den Vesteralen zählt für uns zu den absoluten Highlights, weil …

  1. … sie landschaftlich einfach der Hammer ist und viel weniger los als auf den Lofoten.
  2. … der Großteil der Route als Höhenweg verläuft, mit Blick auf eine Traumlandschaft.
  3. … man schon von oben einen der schönsten Strände sieht und weiß, dass man dort später ins Meer hüpfen wird.
  4. … das bestes Schwimmerlebnis im schönsten und vermutlich kältesten Wasser auf einen wartet – und das ganz alleine.
  5. … der Weg mit einer Mischung aus steilen Aufstiegen, Wegen entlang der Küste und flachen, schmalen Pfaden am Kamm (Höhenweg) mit Blick ins unendliche Blau des Meeres nicht abwechslungsreicher sein kann.
  6. … die Königin Sonja sie „entdeckt“ und selbst die Route auch beendet hat.
  7. … der Campingplatz in Myre als Ausgangspunkt einfach unschlagbar ist.
  8. … sogar die Norweger selbst sagten: „Die wohl schönste Wanderung, die wir je gemacht haben.“