Indochina – wo die Menschen herzlich lachen

Besondere Erlebnisse bekommen extra viel Platz!

Wunderschöne Natur, andersartiges Essen, faszinierende Architektur, Pagoden und Tempel. Auf Reisen gibt es viel zu sehen, doch nichts prägt mehr als das Hineinschlüpfen in neue Kulturen und der Kontakt mit den Menschen. Sprachbarrieren machen es manchmal etwas schwer, andere Sitten und Gewohnheiten erscheinen einem zunächst komisch, doch wenn man die Einheimischen wirklich kennenlernt, dann ergeben sich wunderbare Begegnungen. Und ein herzerwärmendes Lächeln ist einem gewiss.


No, no, pah, pfui! Beleidigtes Abrauschen eines Tuk-Tuk-Fahrers, als er gehört hat, was wir für die Fahrt zum Hotel zahlen wollen. Zieht ein Gesicht als hätten wir gerade ganz übel über seine Ehefrau geschimpft. Das gleiche Spiel beim Handeln auf den Märkten. Unverständnis auf der anderen Seite, Abwenden mit verärgerter Miene. Und das Hotelpersonal erst. Macht uns verantwortlich, wenn der Tuk-Tuk-Fahrer nicht am vereinbarten Ort erscheint, lässt uns quasi im Regen stehen, ist eher mundfaul und macht auch gelegentlich einen genervten Eindruck. Die Menschen wollen nicht so recht auf unsere Wünsche eingehen, wir bekommen da nur ein abgehaktes „It´s up to you“ zu hören, was so viel heißt wie „I have no choice“… Aber liegt das vielleicht an uns? Handeln wir zu unverschämt? Erwarten wir zu viel? Verstehen sie uns manchmal schlichtweg einfach nicht? Sind sie unsicher uns Touristen gegenüber oder haben sie einfach keinen Bock auf Fremde?

Konflikt der Kulturen?

Wir wissen es nicht so recht. Eins ist aber sicher: Das gilt vor allem für die Menschen an sehr touristischen Orten. Dort, wo sich viele Besucher aufführen wie die letzten Deppen, wo viel Geld zu holen ist, ausländische Gäste mit Geld um sich werfen und denken, sie sind Welteroberer. Da besteht einfach ein Konflikt, ein Missverhältnis. Kein Wunder, dass sich die Einheimischen denken: „Hey, die haben’s doch dicke, die sollen ruhig mal herrücken mit ihrem Geld.“ Das ist die eine Seite der Medaille.

Ein natürliches, offenes Lächeln und das Herz geht auf

Wir haben zum Glück auch die andere Seite kennengelernt – und die überwiegt. Denn kaum haben wir uns von Touristenattraktionen entfernt, kaum sind wir auf’s Land gefahren, da haben uns die Leute offen und herzlich in Empfang genommen. Manchmal noch etwas schüchtern, ja sogar ruppig und laut, doch schon bald fiel die Unsicherheit ab und wir haben viele unglaublich nette Bekanntschaften gemacht. Egal ob Kinder, junge Mamas, auf dem Feld arbeitende Männer, die Omas mit den Babys auf dem Arm, der Getränkeverkäufer an der Ecke oder die Damen an der Rezeption unserer Unterkunft. Egal ob auf dem Radl rund um Battambang, im Mekong Delta oder in Da Lat, wir wurden angelächelt, von Weitem begrüßt, aus jedem Winkel der Häuser und Gärten wurde uns zugerufen und gewunken. Jeder Einzelne wollte uns helfen, nahm sich Zeit für uns, war zuvorkommend und am Ende auch ein wenig stolz, dass er Kontakt mit diesen fremdartigen Europäern hatte. Verstohlen sahen sie uns nach, waren happy, warfen uns noch einen letzten netten Blick hinterher und wollten uns gar nicht gehen lassen. Wenn wir wiederkamen, war die Freude groß und sie zeigten Interesse: Wo kommt ihr her? Wie kann ich euch helfen? Wie findet ihr unser Land?

Wie du mir, so ich dir

Am Ende kommt es sicher darauf an, wie man selbst in den Wald ruft. Denn genau so kommt es wieder raus. Selbst ein kleines Lächeln zeigen, dankbar sein für die Hilfe, dem Gegenüber auf Augenhöhe begegnen und Interesse zeigen. Egal wo jemand her kommt oder wer er ist. Und vielleicht einfach zufrieden sein mit dem, was man vor Ort bekommt, die Kultur annehmen und sich darauf einlassen. Dann hat man am Ende auch die Chance mit den Einheimischen zu feiern – so wie wir in Kampong Chhnang – ausgelassen zu tanzen, gemeinsam zu trinken, ausgiebig zu lachen und in das private Umfeld der so wunderbaren Menschen in Thailand, Kambodscha und Vietnam einzutauchen. Denn dann ist man nicht unerwünschter Tourist, sondern Freund.