Wharariki Beach – Strand-Spektakel bei Ebbe und Umweg

Besondere Erlebnisse bekommen extra viel Platz!

Unmöglich, dachten wir. Nach traumhaften Tagen in den Marlborough Sounds und dem Abel Tasman Nationalpark hätten wir nicht geglaubt, dass das große Finale des Nordens der Südinsel erst noch kommt. Der Wharariki Beach – der schönste Strand, den wir in Neuseeland erlebt haben – hat uns eines Besseren belehrt.


Die meisten Touristen schaffen es (wenn überhaupt) am nördlichsten Zipfel der Südinsel nur bis zum Farewell Spit. Das eigentliche Highlight ist aber der Wharariki Beach, etwa weitere 15 Minuten Schotterstraße und zusätzlich mindestens 20 Minuten Fußweg entfernt (je nach Route, dazu gleich mehr). Positiver Nebeneffekt: Den asiatischen „Fotografier-Monstern“ begegnet man hier kaum – zum Glück liegt dieser Strand eben nicht auf der klassischen Touristenroute.
 
Mehr als nur schöner Sand und klares Wasser
 
Keine Hotels, keine Handtuchverkäufer, keine Boote. Einfach nur ein pures Naturerlebnis an der Tasmanischen See. Am besten kommt man bei Ebbe hierher. So kann man den gesamten Strand entlanglaufen und seine Weite und Vielseitigkeit genießen. Alles ist dann riesengroß, die Höhlen und Tunnel aus Felsgestein lassen sich zu Fuß erkunden und die vorgelagerten Archway Islands (riesige Felsbögen) wirken noch spektakulärer. Der absolute Sensationsanblick bietet sich einem, wenn man vom Ende der Straße (hier gibt es noch ein kleines, super nettes Café und einen Campingplatz) nicht – wie die meisten Leute – den direkten Weg zum Strand wählt (20 Min), sondern den Umweg linksrum über das Farmland der Wharariki Hills nimmt. Über wunderschöne grüne Wiesen, vorbei an unzähligen Schafen und zwei Seen (Dune und Nikau Lake), nähert man sich dem Strand von hinten. Und das Allerbeste: kaum eine Menschenseele.
 
Wohin nur mit den Glücksgefühlen?
 
Für den Umweg wird man mit einem bezaubernden Anblick belohnt, geradezu erschlagen: „Wow!“ Vor überwältigender Freude mussten wir einfach loslaufen. Hochhüpfen, um ein bisschen von der Glücks-Energie loszuwerden, die durch die Euphorie freigesetzt wurde. Das klingt jetzt ein wenig übertrieben. Aber der Moment war eben auch übertrieben schön. So einen Traumstrand hat man selten fast für sich alleine. Ein paar Fotos und Minuten des Durchatmens später, schlendern wir den langen Strand weiter, es gibt noch einiges zu entdecken:
  • Den kleinen bewachsenen und besandeten Berg (rechts vom Strand) erklimmen und sich die Landschaft von oben anschauen (am schönsten bei Abendsonne).
  • Die Höhlen erkunden und Bekanntschaft mit Robben machen; aber auch gefasst darauf sein, dass sie im dunklen angsteinflössende Geräusche machen können 🙂
  • Über die malerischen Sanddünen wieder zurückgehen, sich nochmal umdrehen und freuen, dass man nicht mit den anderen Menschen hier vorne zum Strand gegangen ist.

Wir sind froh, dass wir hier eine Nacht auf dem Campingplatz geschlafen und somit genug Zeit hatten, die Umgebung zu erkunden. Und wir hatten auch noch großes Wetter-Glück. So, wie wir verschont blieben von Menschenmassen, hat es auch der Wettergott gut gemeint mit uns, denn für gewöhnlich weht hier ein richtig rauer Wind. Kein Hauch, kein Lüftchen, dafür umso mehr Sonnenstrahlen und so haben sich die Felsformationen auch noch im Meer gespiegelt.